Vor- und Frühgeschichte

Der alte Kern des Dorfes mit der Pfarrkirche St. Georg im Zentrum, dem ehemaligen Friedhof auf dem umgebenden Kirchplatz, dem gegenüberliegenden Markt und dem ringsum anschließenden Häusern geht in dieser Form in das ausgehende Mittelalter zurück. Haldern befand sich damals auf dem Weg zur Stadt. Es besaß nicht nur einen Markt, sondern auch eine eigene Schöffenbank und schließlich sogar das Befestigungsrecht. Landwehren wurden tatsächlich angelegt. Zur Errichtung einer Stadtmauer kam es jedoch nicht, weil wohl der richtige Zeitpunkt für eine Stadtgründung am Niederrhein verpaßt war. Am Anfang des alten Ortskerns stand die Kirche. Ihre mündlich überlieferte Gründung um 1040 bildete den Anlaß zu einer 950 Jahrfeier. Die erste urkundlich gesicherte Nachricht über die Existenz einer Pfarre Haldern stammt allerdings erst aus dem Jahre 1188. Aber schriftliche Daten aus dieser frühen Zeit sind selten und oft zufällig, so daß eine frühere Gründung, auch unter Berücksichtigung der allgemeinen kirchlichen Entwicklung durchaus glaubwürdig erscheint. Allerdings ist die Kirchengründung sicherlich nicht identisch mit der Gründung des Ortes Halden. Die Kirche wurde vielmehr mit großer Wahrscheinlichkeit auf freiem Feld errichtet und zwar als Pfarrkirche für einen größeren Bezirk, das Kirchspiel Haldern. Im Umkreis der Kirche ergaben sich in den letzten Jahren einige Einblicke in den Untergrund, so daß auch archäologische Aussagen über die Entwicklung des Ortskernes möglich sind. Anscheinend stand die Kirche noch längere Zeit allein, denn die ältesten- Scherbenfunde datieren erst in das 12. Jh. Auch sind sie so vereinzelt, daß die Siedlung bei der Kirche damals noch nicht groß gewesen sein kann. Etwas zahlreicher werden die Funde erst im 13. Jh. Massiert setzen sie allerdings nach 1300 ein, d.h. kaum sehr lange vor der mittelalterlichen Blütezeit des Stadtrechtortes. Die Geschichte der Siedlung mit dem Namen Haldern reicht wesentlich weiter zurück als die des Kirchdorfes Haldern. Es gab ein altes Dorf gleichen Namens und das lag nicht bei der Kirche wie der spätere Ortskern, sondern im Halderner Feld, dem heute größten Baugebiet des Dorfes. Die ältesten Funde in diesem Bereich gehen in die jüngere Steinzeit zurück. Doch waren sie nicht der Beginn einer lückenlosen Besiedlung. Bis in die ältere Römerzeit hinein war das Halderner Feld wohl nur , periodisch besiedelt. Seit dem 3. Jh. jedoch bildet sich hier eine ortsfeste Siedlung, die von der Ausdehnung her wahrscheinlich durchaus als kleines Darf angesprochen werden kann. Bis in die Zeit um 1000, also bis in die Zeit der mutmaßlichen Kirchengründung blieb das Dorf den Funden nach bestehen.